Haus der AlltagsGeschichte
Öffnungszeiten:
Mi- So:
11:00-17:00 Uhr
Feiertags:
11:00-17:00 Uhr
Tel:
03491-40 90 04
Adresse:
Schlossstraße 6
D-06886 Luth. Wittenberg
E-Mail:
service@pflug-ev.de
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Deutsche und Russen im Alltag
in einer mitteldeutschen Region
von 1945 bis 1993
Die Ausstellung im Haus der AlltagsGeschichte deckt eine bedeutsame Leerstelle in der
Darstellung der Geschichte der sowjetischen Streitkräfte in der DDR auf. Während
üblicherweise die Fokussierung auf militärische Aspekte und Technik dominiert, richtet
diese Ausstellung ihren Blick auf die Beziehungen zwischen den stationierten Truppen und
der einheimischen Bevölkerung.
Über mehr als fünf Jahrzehnte prägten die sowjetischen Streitkräfte mit ihrem
markanten roten Stern das östliche Deutschland. Ihre Präsenz hinterließ nicht nur
sichtbare Spuren an den Standorten, sondern auch unsichtbare Spuren im
Bewusstsein der Menschen. Trotz ihres langen Aufenthalts und ihrer Präsenz im
öffentlichen Leben hatten die Soldaten einen abgeschotteten Status inne. Selbst in den
späteren Jahren der DDR blieb die Interaktion zwischen den Bürgern und den sowjetischen
Soldaten begrenzt. Sprachbarrieren und das Fehlen praktischer Anwendungsmöglichkeiten
erschwerten jegliche Kommunikation, und das Bild der Russen in der Bevölkerung war
geprägt von Vorurteilen, Legenden und Halbwahrheiten.
Die Ausstellung beleuchtet die Bedeutung der russischen Sprache in bestimmten
existenziellen Momenten und zeigt die Bemühungen sowohl seitens der Deutschen,
Russisch zu verstehen, als auch seitens der Rotarmisten, sich verständlich zu machen.
Trotz der Vorbehalte und der von beiden Seiten geprägten Gewalterfahrungen entstanden
in diesem Kontext zahlreiche persönliche Kontakte und echte Freundschaften, die bis in
die Gegenwart reichen.
Die Ausstellung wird durch Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen lebendig, indem sie
den Alltag innerhalb und außerhalb der sowjetischen Kasernen nachzeichnet. Sie
verdeutlicht, dass trotz der anfänglichen Isolation und Distanz echte menschliche
Verbindungen entstanden, die über die Jahre hinweg Bestand hatten und bis heute
nachwirken. Diese Ausstellung stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und
zum Verständnis der Beziehungen zwischen den einheimischen Bürgern und den
sowjetischen Truppen dar.
Atheismus in der DDR
Eine Ausstellung des Instituts für
vergleichende Staat-Kirche-Forschung Berlin
VINTAGE EAST -
DDR-Design
VINTAGE EAST - DDR-Design
DAUERAUSSTELLUNG
Blick in die Ausstellung
WEGZEICHEN - ZEITZEICHEN
DAUERAUSSTELLUNG
DAUERAUSSTELLUNG
Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung
ATHEISMUS
IN DER DDR
AUSSTELLUNGEN
im Haus der AlltagsGeschichte
Durch die Ausstellungen erhalten die Besucher wichtige Erkenntnisse über die Bedeutung
der alltagsgeschichtlichen Forschung. Insbesondere für viele junge Menschen tragen diese
Sonderausstellungen dazu bei, ein Bewusstsein für die jüngste Geschichte zu entwickeln
und das Gefühl der Identität zu stärken. Die Besucher erhalten Einblicke in Ereignisse und
Entwicklungen, die ihr unmittelbares Umfeld geprägt haben, und können dadurch eine
Verbindung zu ihrer Kultur herstellen. Zur Vermittlung von Identität und
Geschichtsverständnis leisten die Sonderausstellungen des HdAG einen wichtigen Beitrag.
Im Barocken Gartenhaus des Museums können Sie die ständigen Sonderausstellungen
Vintageeast und Atheismus in der DDR besuchen.
Die Ausstellung Wegzeichen - Zeitzeichen befindet sich im Hauptgebäude des HdAG.
SPIELZEUG -
„Kam ein kleiner Teddybär…"
Blick in die Ausstellung
BESUCHERINFO
MUSEUM
PUBLIKATIONEN
Objekte des Alltags aus den 1950er bis 80er Jahren, deren Formgebung bis heute
überzeugt und die inzwischen zu den Klassikern der Design-Geschichte gehören.
Gestaltet wurden sie unter anderem nach Entwürfen bekannter mitteldeutscher
Designerinnen und Designer, von denen viele ihre Ausbildung an der Hochschule für
industrielle Formgestaltung in Halle Burg Giebichenstein erhielten.
Neben Plaste-Spielzeug vom Ali Kurt Baumgarten ist das Mitropa-Geschirr von Margarete
Jahny und Erich Müller ebenso zu sehen wie die Jenaer-Glas-Teekanne von Ilse Decho oder
das Mokkaservice in Schwarz und Weiß von 1961, das in den HB-Werkstätten der
Keramikerin und Bauhäuslerin Hedwig Bollhagen hergestellt wurde. Kleidung, Schuhe,
Taschen u.a. Accessoires bereichern die Exposition und geben Inspiration für noch
bestehendes Design.
Die Ausstellung im Zentrum der AlltagsGeschichte reflektiert den ambitionierten Anspruch
der DDR, ein neues, inklusives Deutschland zu erschaffen und die demokratischen Kräfte,
einschließlich der christlichen Bürger, in den Aufbau einer gerechten Gesellschaft zu
integrieren. Dennoch konfrontierte die realsozialistische Realität diese sozialistischen
Ideale mit Hindernissen und führte zu einem letztlichen Scheitern.
Das Beziehungsgefüge zwischen Staat und Kirche in der DDR war geprägt von einer
dynamischen Mischung aus Konfrontation und Kooperation. Aufgrund des Fehlens
konkreter staatskirchenrechtlicher Vorgaben hatten staatliche Instanzen einen
beträchtlichen Entscheidungsspielraum, was zu einer kontinuierlichen Notwendigkeit von
Gesprächen und Verhandlungen zwischen Staat und Kirchen führte.
Die politische Agenda der SED verfolgte eine atheistisch geprägte Ausrichtung in der DDR,
welche unterschiedlich intensiv und mit variierenden Auswirkungen auf die christliche
Bevölkerung umgesetzt wurde. Die Ausrichtung der Atheismusforschung und -propaganda
wurde maßgeblich von den kirchenpolitischen Zielen der SED-Führung bestimmt. Ab den
siebziger Jahren lag der Fokus mehr auf der Vermeidung von Konflikten und der Förderung
der Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirchen.
Trotz der staatlichen Eingriffe und Restriktionen erfüllten die Christen und Kirchen in der
DDR ihren Auftrag und verbreiteten die biblische Botschaft in einem vorwiegend atheistisch
geprägten Umfeld. Die rapide Säkularisierung in der DDR führte dazu, dass die
evangelischen Kirchen in eine Minderheitenposition gerieten und ihre religiöse
Sozialisation stark reduziert wurde. Das Bild von Martin Luther wandelte sich im Laufe der
Zeit, was den evangelischen Kirchen mehr Handlungsspielraum verschaffte, während sie
sich trotz der vielfältigen Herausforderungen ihrer Mission widmeten.