MUSEUMSANSICHTEN
„…Daß im Museum aber - durch die museale Distanz des ‚Befremdens‘ - neue
‚ANMUTUNGEN‘ entstehen würden: Das kam vielen erst langsam ins Bewußtsein.
Altvertraute Dinge kamen neu in den Blick. Sie wurden - oft unerwartet, überraschend -
zum Fenster in die eigene Kindheit, in die Familiengeschichte, in den Alltag ‚von früher‘,
den die einen hatten wegräumen, andere aber hatten aufbewahren wollen: Nicht immer nur
verklärend oder bloß verdrängend. „Nostalgie“ heißt wörtlich übersetzt „Heimweh“. So
spricht die Weg-Gabe des Alltags eine eigene Sprache: Es geht nicht nur um Tilgen - auch
um ,Identität bewahren'. …“
Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger
SPIELZEUG
NEU
PUBLIKATIONEN
AUSSTELLUNG
WOHNKULTUR
KINDER
FÜHRUNG
SAMMLUNG
ÜBER DAS
MUSEUM
AKTUELL
LOCATION
ETAGENPLAN
BESUCHERINFO
"SPIELZEUG -
Kam ein kleiner Teddybär…"
Blick in die Ausstellung
VINTAGE
EAST -
DDR-Design
VINTAGE EAST - DDR-Design
DAUERAUSSTELLUNG
LESUNG 6.5.2025
16:00 Uhr im MUSEUM
Blick in die Ausstellung
Haus der AlltagsGeschichte
MUSEUM urbaner Alltagskultur
im 20. Jahrhundet
Objekte des Alltags aus den 1950er bis
80er Jahren, deren Formgebung bis heute
überzeugt und die inzwischen zu den
Klassikern der Design-Geschichte gehören.
Gestaltet wurden sie unter anderem nach
Entwürfen bekannter mitteldeutscher Desi-
gnerinnen und Designer, von denen viele
ihre Ausbildung an der Hochschule für
industrielle Formgestaltung in Halle Burg
Giebichenstein erhielten.
Neben Plaste-Spielzeug vom Ali Kurt
Baumgarten ist das Mitropa-Geschirr von
Margarete Jahny und Erich Müller ebenso
zu sehen wie die Jenaer-Glas-Teekanne
von Ilse Decho oder das Mokkaservice in
Schwarz und Weiß von 1961, das in den
HB-Werkstätten der Keramikerin und Bau-
häuslerin Hedwig Bollhagen hergestellt
wurde. Kleidung, Schuhe, Taschen u.a.
Accessoires bereichern die Exposition und
geben Inspiration für noch bestehendes
Design.
Stadtleben im Wandel der Zeit erleben
Das Haus der AlltagsGeschichte in der Lutherstadt Wittenberg ist kein gewöhnliches
Museum – es ist ein Fenster in das urbane Leben Mitteldeutschlands des 20. Jahrhunderts.
Als eines der wenigen volkskundlichen Museen widmet es sich gezielt der städtischen All-
tagskultur. Originale Wohn- und Lebenswelten, Bild- und Tondokumente vergangener
Jahrzehnte laden Besucherinnen und Besucher dazu ein, jüngste Geschichte lebendig wer-
den zu lassen.
Auf über 400 Quadratmetern zeigt das Museum authentisch eingerichtete Räume, die den
Wandel des Stadtlebens dokumentieren – von der Vorkriegszeit über die Nachkriegsjahre
bis in die DDR-Ära. Hier trifft man auf typische Wohnzimmer, eine originale Dorfkneipe,
einen Konsumladen und sogar eine Tanzbar mit originaler Discoanlage und auf Teile des
ehemaligen Kindergartens, der hier in den 1950er Jahren eingerichtet wurde. Diese detail-
getreuen Inszenierungen vermitteln ein lebendiges Bild davon, wie sich urbane
Lebensräume über die Jahrzehnte verändert haben.
Das Haus der AlltagsGeschichte richtet sich an alle, die Stadtgeschichte nicht nur sehen,
sondern erleben möchten. Interaktive Elemente, multimediale Stationen und thematische
Sonderausstellungen machen den Besuch zu einer Entdeckungsreise durch die Kultur und
den Alltag vergangener Generationen. Besonders Familien und junge Besucher profitieren
von speziellen Audioguides, die auf unterhaltsame Weise durch die Ausstellung führen.
Egal, ob Sie sich für Design, Stadtentwicklung oder einfach für das Alltagsleben der Men-
schen im 20. Jahrhundert interessieren – das Haus der AlltagsGeschichte bietet spannende
Einblicke und ein einzigartiges Museumserlebnis in Wittenberg.
Tauchen Sie ein in die urbane Alltagskultur vergangener Jahrzehnte und entdecken Sie die
Geschichten, die unseren Alltag geprägt haben!
Haus der AlltagsGeschichte
Mi- So:
11:00-17:00 Uhr
Feiertags:
11:00-17:00 Uhr
Tel:
03491-40 90 04
Adresse:
Schlossstraße 6,
D-06886 Luth. Wittenberg
E-Mail:
service@pflug-ev.de
„Der 8. Mai ist für uns vor allem ein Tag der Erinnerung an das, was Menschen erleiden mußten.
Er ist zugleich ein Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Je ehrlicher wir ihn
begehen, desto freier sind wir, uns seinen Folgen verantwortlich zu stellen.“
Im Sinne Richard von Weizsäckers erinnert das Haus der AlltagsGeschichte an das Ende des II.
Weltkriegs vor 80 Jahren.
Zum Nachdenken anregen will Dr. Christel Panzig mit ihrem Beitrag „Die Russen kommen! Wie
Deutsche das Kriegsende 1945 in Dörfern und Kleinstädten Mitteldeutschlands erlebten“. Dabei
nimmt sie auch die Erfahrungen, die Rotarmisten damals in der Region machten, in den Fokus.
Angesichts aktueller Kontroversen, wie etwa der Ausladung russischer Vertreter von der zentralen
Gedenkveranstaltung im Deutschen Bundestag, stellt sich die Frage, welche Rolle Museen im
Spannungsfeld von Erinnerungskultur und Geschichtspolitik zuteil wird. Florian Thomas wird
diese Herausforderungen anschließend erörtern.
Wir laden alle Interessierten herzlich zur Veranstaltung ein und freuen uns auf einen anregenden
Austausch.
LESUNG 13.5.2025
16:00 Uhr im MUSEUM
„Den vielleicht größten Teil dessen, was den Menschen
aufgeladen war, haben die Frauen der Völker getragen.
Ihr Leiden, ihre Entsagung und ihre stille Kraft vergisst die
Weltgeschichte nur allzu leicht“ (Richard von Weizsäcker)
Das Haus der Alltagsgeschichte in Wittenberg wirkte und wirkt
gegen dieses Vergessen.
Die gebürtige Wittenbergerin Dr. Antje Panzner, geborene
Himer, liest aus Briefen und Texten ihrer Großmutter und ihrer
Mutter, die anschaulich darüber Auskunft geben, wie sie den
Krieg in ihrer Heimatstadt Wittenberg ohne Ehemann und Vater
bewältigen mussten.
Ob Aufenthalt im Luftschutzbunker, der Wunsch nach dem
‚Führerpaket‘ oder die Sehnsucht einer jungen Frau und
Mutter, die ihren Mann von der Front zum Heimaturlaub
herbeiwünscht – jeweils kurze Eindrücke geben ein Zeitbild aus
weiblicher Sicht jener schweren Zeit wieder.